Manowar feiern 40-jähriges Bandjubiläum mit bombastischer Heavy Metal-Show in Nürnberg
Am Samstagabend zur besten Uhrzeit trat die US Heavy Metal-Band Manowar ab 20.15 Uhr in der Arena Nürnberg auf. Die lauteste Band der Welt spielte vor allem Hits der 1980er Jahre, darunter Battle Hymn, Heart of Steel und Hail and Kill – untermalt von stimmungsvoller Licht- und Pyrotechnik. Mit “Laut und hart, stark und schnell” präsentierten Manowar zum Tourauftakt in Deutschland zudem einen neuen Song, der speziell den deutschen Fans gewidmet ist. Bei Black Wind, Fire and Steel begann die Menge vor der Bühne zu toben.
Der Heavy Metal lebt. “Ladies and Gentlemen. From the United States of America … Manowar” ertönte es um viertel nach Acht aus der gewaltigen Soundanlage. Die inzwischen auf die 70 Jahre zugehenden Manowar-Urgesteine Eric Adams (Gesang) und Joey DeMaio (Bass) wirken in ihren tiefschwarzen Lederroben noch immer spritzig, fidel und gut durchtrainiert. Sie würden spielen „bis der letzte Fan geht“, sagte der 68-jährige Manowar-Gründer Joey DeMaio an die Fans gerichtet. Franken und insbesondere Nürnberg lobte er wegen Richard Wagners musikalischem Vermächtnis der Meistersinger. Den Komponisten verehren Manowar seit jeher als “Godfather des Heavy Metal”. Auch kulinarisch konnte DeMaio nur Gutes über Franken berichten: “Bratwurst with potatoe salad and Sauerkraut” stünden ebenso auf seinem Speiseplan wie Schäuferle, schwärmte der Bassist.
Nahezu ausverkaufte Arena
Rund 7.000 Fans füllten die Halle, die damit nahezu ausverkauft war. Anlässlich des 40. Bandjubiläums der “Crushing The Enemies Of Metal Anniversary Tour ’23”, die bereits 2021 hätte stattfinden sollen und infolge der Corona-Pandemie verschoben wurde, waren auch mehrere Kamerateams vor Ort. Diese hielten das Konzert aus mindestens sieben verschiedenen Perspektiven für die US-Formation fest. Manowar motivierten daher immer wieder die Fans alles zu geben. Und das taten sie auch. Spätestens beim “Fighting the World” Album-Kracher “Black Wind, Fire and Steel” begann die Menge vor der Bühne zu toben. Gefüllte Bierbecher flogen durch die Luft. Der Hallenboden über dem Eis klebte, auf dem sonst die Nürnberg Ice Tigers ihre Heimspiele bestreiten.
“We have a problem with the bass”
Bei der auf Deutsch gesungenen Adaption ihres “Kings of Metal” Album-Hits “Heart of Steel” geschah dann etwas Außerplanmäßiges: Der Song hatte gerade begonnen, da eilte Joey DeMaio zu Sänger Eric Adams und flüsterte ihm ins Ohr. Daraufhin Adams zur Menge: “We have a problem with the bass!” (zu Deutsch: “Wir haben ein Problem mit dem Bass”). Und weiter führte er auf Englisch mit humorvollem Unterton aus: “Keine Sorge, das wird heute nicht dreimal passieren. Ihr habt stundenlang gewartet und eine perfekte Show verdient.” Diese wolle man den Fans bieten. Die Fans quittierten Adams Worte mit Jubel. Verantwortlich für die technisch bedingte Unterbrechung war offenbar eine Feedbackschleife. Kurze Zeit später konnte das Konzert fortgesetzt werden.
Schluss nach nur 105 Minuten
Einziger Wermutstropfen: Nach bereits 105 Minuten war Schluss mit heavy. Bei Ticketpreisen von rund 100 Euro konnten die Fans das frühe Ende erst nicht fassen und standen noch minutenlang auf eine Zugabe wartend vor der mächtigen Bühne. Doch spätestens als das Hallenpersonal die Fans aufforderte die Arena zu verlassen, war dem Letzten klar, dass Manowar Feierabend machen. Allerdings wollen sie wiederkommen, versprach Eric Adams den Fans, die sogar mit Reisebussen aus Österreich angereist waren, um Manowar live zu erleben.